tonight's concert:
Die letzte "echte" Rockband- The Brian Jonestown Massacre in Zürich!
MEI Sound begab sich am Montag, den 18.6. nach Zürich in den Abart Club, um sich die legendären The Brian Jonestown Massacre in intimer Atmosphäre anzusehen.
The Brian Jonestown Massacre (BJM)
sind eine amerikanische Rockgruppe aus San Franciso, die ihr Mastermind
Anton Newcombe Mitte der 90er Jahre gründete. Anfangs noch von der
Musikpresse gehyped, zeigte sich bald, dass sich diese Band nicht an die
Regeln des Musikbusiness hält, sondern ihr eigenes Ding durchzieht.
Newcombe`schwierige Persönlichkeit, sein unbändiger Wunsch ein Rebell zu
sein und unzählige personelle Wechsel in der Bandformation sorgten
zudem dafür, dass diese Band meist eine düstere Aura umgab. Die Alben,
welche die Band in ihrer Laufbahn ablieferte, sind jedoch Juwelen, denen
nur ganz wenige Aufnahmen anderer Künstler das Wasser reichen können.
Für viele der heutigen großen Künstler- wie Jack White - waren sie
Inspirationsquelle und Wegbereiter.
Mittlerweile hat sich alles ein wenig beruhigt,
Newcombe wohnt in Berlin, und hat vor ca. 3 Jahren seine alten
Mitstreiter Joel Gion (Percussion, Tambourin) und Matt Hollywood (
Guitar, Vocals) wieder um sich geschart, und sogar ein neues Album-
"Aufheben"- herausgebracht.
Das Züricher Abart war schon gut gefüllt, als die französisch- Berliner Formation RocKandys den
Opener für BJM gab. Mit spirituell angehauchten, fernöstlichen Tönen
schafft die Gruppe aus Grenoble und Berlin Indie-Musik der etwas anderen
Art, welche sehr gut auf den Headliner des Abends verweisen konnte.
Um ca. 22:00 gingen dann die Lichter aus, und The Brian Jonestown Massacre
betraten unter frenetischem Jubel- das Abart war nun brechend voll- die
Bühne. Irgendwie hofft man immer, dass Newcombe`s Launen sich nicht auf
das Konzert auswirken- zuviele Geschichten von abgebrochenen Konzerten,
Schlägereien und Tumulten kursieren in Fankreisen. Dem war an diesem
Abend nicht so, die siebenköpfige Band -5 Gitarristen, 1 Schlagzeuger
und der heimliche Frontman Joel Gion, der mit stoischer Miene das
Tambourin schüttelt, schufen sofort eine Atmosphäre, welche das
überwiegend männliche (Anm. "ein Misstand") sofort in ihren Bann zog.
BJM spielen einen unvergleichlichen psychedelischen Rocksound, ohne
jedoch retro zu wirken, die 5 Gitarren erzeugen einen dichten
Klangteppich, auf dem Newcombe`s Gitarrensolos durch die Luft schweben
können. "Super- Sonic" stellte den ersten Höhepunkt
dar, ein unglaublicher Jam, ein Rave - Bongos, Sitar und die Gitarren
groovten durch`s Abart, die Menge war am Toben. "Anemone", gefolgt von "Wisdom", dann das ruhige, flehentliche "Open Heart Surgery", nun jagte ein Hit den nächsten, BJM
spielten sich in einen Rausch, man fühlte sich fast erdrückt von der
Intensität der Musik. "Die letzte "echte" Rockband!" hörte man jemanden
sagen, und dem ist nur zuzustimmen. Das Gefühl, hier etwas Besonderes,
ja fast etwas "Wichtiges" zu erleben, lag in der Luft- in der heutigen
Zeit ein eher seltenes Gefühl. Nach 140 Minuten und dem epischen "Just
for Today" war`s dann vorbei, das Publikum- nun schweissnass- wurde nach
draussen entlassen, und konnte dieses Erlebnis mit den Gleichgesinnten
Revue passieren lassen. Dass sich später noch einige Bandmitglieder dazu
gesellten, rundete den Abend zudem ganz nett ab. DIG!
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